Probleme? Empfehlungen und Testbilder!

Die Kalibrierung eine Druckers mit Hilfe von colymp ist fast immer auf Anhieb erfolgreich. Trotzdem kann es auch mit colymp zu Schwierigkeiten kommen. Damit Sie und wir die Probleme möglichst effizient lösen können, hier ein paar Hinweise:

Farbempfinden ist eine sehr subjektive Angelegenheit und deshalb ist die Kommunikation hierzu besonders anspruchsvoll. Wir können dem Betroffenen nicht über die Schulter schauen und uns ein eigenes Bild machen, sondern sind auf Beschreibungen und Fotografien angewiesen.

Testbild:
Es ist hilfreich, wenn man immer das gleiche (Test)Bild verwendet. Irgendwann kennt man davon jede Ecke und kann schon auf den ersten Blick sagen, ob ein Druck stimmt oder nicht.
Noch besser ist es, ein Bild zu verwenden, das auch andere (z.B. wir) einsetzen und kennen.
Das Testbild von Bill Atkinson ist hierfür wunderbar geeignet.

Dieses Bild hat mehrere Vorteile:

  • Der Urheber (Bill Atkinson) hat es für die Allgemeinheit freigegeben. Eine genaue Lizenz (CC, oder vergleichbar) konnten wir leider nicht finden, aber laut der Diskussion hier ist die Nutzung/Kopie erlaubt. Weitere Auflösungen und Versionen des Testbildes gibt es hier.
  • Es enthält die notwendigen interessanten Farben.
  • Es erlaubt eine visuelle Überprüfung: diverse natürliche Objekte, insbesondere Porträts, neutrales Grau, extreme Farben.
  • Es liegt in sRGB vor (Profil ist sicherheitshalber eingebettet). Da nicht jede Software (unter Windows) in der Lage ist, mit Farbprofilen sicher und verlässlich umzugehen ist dies (für den Anfang) sinnvoll.

Druckmedium:
Auch wenn colymp ein hervorragendes Werkzeug ist, um auch Drucke auf Fineartpapier, Folien, Textilien, Platten oder sogar Tassen zu kalibrieren sind diese Medien nicht nur teurer als simples Papier, sondern auch aufwändiger beim Handling. Wir empfehlen deshalb zunächst mit einem einfachen Medium (mattes Papier, Semigloss, normales Papier) zu drucken.

Ausdrucken:
Der kleinste gemeinsame Nenner dürfte die Druckfunktion in Windows Explorer sein: In Win 11 inzwischen etwas versteckt, mit Shift+RechteMaustaste auf ein Bild aber erreichbar.
Diese Funktion ist seit Jahren gleich (schlecht). Sie ignoriert (bisher) zuverlässig eingebettete Farbprofile und schickt die RGB Daten der Bilddatei unverändert zum Drucker(treiber), was aber, insbesondere mit obigem Testbild, zunächst vorteilhaft ist.
Sie hat zudem den großen Vorteil und erlaubt (im Gegensatz zur neuen Windows Foto App) den vollen Zugriff auf die Einstellungen des Druckertreibers (auch der alten, aber noch immer gebräuchlichen, V3 Treiber).

Colymp:
Eine Kalibrierung in colymp erstellen: alles so wie dort empfohlen (wir können es nicht häufig genug schreiben: es lohnt sich ein Blick in’s colymp Handbuch).
Ausdruck des Testbildes (s.o.) am besten via Explorer auf colymPrinterXPS (nicht vergessen: dort unter den Druckereinstellungen von colymPrinterXPS die zuvor erstelle Kalibrierung auswählen).

Vergleich:
Alle drei Drucke (1. ohne Kalibrierung, 2. Kalibriermuster colymp, 3. mit Kalibrierung) in einer Aufnahme fotografieren, ggf. mit zwei Kameras: einmal in RAW, wie bei Kalibrierung, zusätzlich z.B. mit Smartphone. Der Grund hierfür ist, dass manche Farbabweichungen bei einer Kamera ggf. weniger stark wiedergegeben werden und nur auf dem Bild einer anderen Kamera deutlich(er) sichtbar werden (sog. „Beobachtermetamerie“).

Licht:
Zum Thema Licht gibt es für colymp im Handbuch ein ganzes Kapitel (5.2.4 Beleuchtung). Prinzipiell kann colymp dieses sehr gut korrigieren und mit diversen Lichtarten umgehen. Allerdings wollen wir hier ja auch die fertigen Ausdrucke interpretieren/fotografieren. Hierzu ist es vorteilhaft konstante Lichtbedingungen zu haben.
Das NonPlusUltra wäre selbstverständlich eine Normlichtbox. Ansonsten wäre eine LED Lichtquelle, aber nur mit hohem CRI (unbedingt >95!), fein. Auch eine klassische Glühlampe/Halogen wäre gut. Tageslicht wäre prinzipiell auch gut geeignet, unterliegt aber deutlichen Schwankungen. Direktes Sonnenlicht hat zusätzlich das Problem, dass Strukturen, Wellen, Falten im Medium u.U. stark betont werden und die Interpretation erschweren. Im Schatten zu fotografieren ist keine Lösung, da dort das Licht extrem bläulich ist.

Monitortest:
Es lohnt sich kurz dieses Gamma-Testbild anzusehen. Man erkennt sehr schnell ob der Kontrast/Linearität des Bildschirms in Ordnung ist. Ob die (extremen) Farben exakt wiedergegeben werden, kann das Gamma-Testbild natürlich nicht überprüfen. Der Kontrast/Linearität ist aber schon mehr als die „halbe Miete“. Es hilft auf jeden Fall dabei, vom Drucker (bzw. colymp) nicht etwas zu erwarten, was der Monitor schon ganz falsch dargestellt hat.

Was benötigen wir um Ihnen weiterhelfen zu können?

  • Die Kalibrierung (.pcf) Datei.
  • Das (RAW) Bild des Kalibriermusters mit dem die Kalibrierung erstellt wurde.
  • Die Bilder „Vergleich“ (s.o.)
  • Eine Beschreibung: Welche Farben sind besonders betroffen? Wie wurde die Kalibrierung erstellt (Licht)? Medium?…

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